Rechtsschutzversicherung: Nachhaltiger Schutz oder überflüssige Investition?

Sei es Beruf, Nachbarschaft oder der Verkehr – wer seine Interessen durchsetzen oder sein Recht geltend machen will, der muss im Zweifelsfall klagen. Je nach Streitwert kann dies mitunter richtig ins Geld gehen, denn hier gilt es nicht nur die Kosten für den eigenen Anwalt im Blick zuhaben, meist kommen noch weitere Kosten dazu. Welche das im Einzelnen sind, hängt natürlich immer vom Einzelfall ab. Innerhalb der letzten 30 Jahre hat sich die Anzahl der in Deutschland abgeschlossenen Rechtsschutspolicen verdoppelt. In der heutigen Gesellschaft wird es (leider) immer wichtiger sich Gedanken über den passenden Rechtsschutz zu machen. Doch stellt eine Rechtsschutzversicherung in jedem Fall eine nachhaltigen Versicherungsschutz dar oder sollte man doch genauer hinschauen?

Auch wenn Haftpflicht und Hausratsversicherung wichtiger scheinen und es sicher auch sind, macht es unter Umständen Sinn, sich frühzeitig um eine Rechtsschutzversicherung zu kümmern, um im Ernstfall (im schlimmsten Fall sogar unverschuldet) nicht auf den Kosten sitzenzubleiben. Allerdings sollte man schon genau hinschauen, dass eine entsprechende Rechtsschutzversicherung auch die Bereiche abdeckt, die für einen selbst essentiell sind. Ansonsten kann das Ganze schnell zu einer Fehlinvestition werden. Darum gilt es zunächst einmal sich einen fundierten Überblick zu verschaffen.

Überblick

Eine Rechtsschutzversicherung ist schon für unter 20 Euro zu haben. Doch worin unterscheiden sich die verschiedenen Rechtsschutzversicherungen und auf welche Kriterien sollte man achten? Nachfolgend soll ein kurzer Überblick zum das Thema Rechtsschsutzversicherung gegeben werden. Rechtsschutzversicherungen sind in den meisten Fällen modular aufgebaut, was bedeutet, dass man sich entweder für ein Komplettpaket entscheiden kann oder aber für eine genau auf seine individuellen Bedürfnisse angepasste Police. Diese kann unterschiedliche Teilbereiche wie zum Beispiel Verkehrsrecht, Arbeitsrecht oder Wohnungsrecht abdecken. Welche genauen Risiken die einzelne Versicherung umfasst, lässt sich den ARB, den allgemeinen Rechtsschutzbedingungen, entnehmen.

Leistungsumfang

Die Versicherung übernimmt im Regelfall folgende Leistungen bis zur vertraglich festgelegten Deckungssumme (normalerweise etwa 250.000 Euro):

  • gesetzliche Anwaltskosten

  • Zeugengelder

  • Sachverständigenhonorare

  • Gerichtskosten

  • Kosten des Gegners

  • Strafkautionen (oft bis 50.000 Euro)

Geldstrafen und Bußgelder werden hingegen nicht von der Versicherung übernommen. Meist werden auch Eigenbeteiligungen vertraglich geregelt, denn die Verträge werden bei Eigenbeteiligung zum Teil deutlich billiger. Wichtig ist zu wissen, dass für verschiedene Leistungsarten erst nach Ablauf einer Karenzzeit von 3 Monaten nach Vertragsabschluss ein Versicherungsschutz besteht. Ausgenommen davon sind plötzliche Fälle wie etwa ein Verkehrsunfall. Ein weiterer Punkt auf den man unbedingt achten sollte ist der, dass die Police bereits bei einem Widerspruch gezahlt werden sollte. Gute Rechtsschutzversicherungen zahlen nicht nur dann, wenn Streitigkeiten vor Gericht enden und es somit schon fast zu spät ist, sondern greifen im Idealfall bereits beim verfassen eines Widerspruchs.

Folgende Leistungen sollte die Police unbedingt beinhalten:

  • telefonische Rechtsberatung in allen Rechtsgebieten

  • Sozial und Steuerrechtsschutz schon bei Widerspruch

  • keine Selbstbeteiligung nach reiner Beratung

Meist zahlen die Versicherer auch bei Auslandsaufenthalt, egal ob im Urlaub oder bei längerem etwa beruflich bedingtem Auslandsaufenthalt. Dieser Aspekt fällt für Privatkunden bei der Entscheidung zum richtigen Anbieter jedoch nicht so ins Gewicht und sollte eher in die Überlegungen von Selbstständigen mit einbezogen werden. Wichtiger als die Beitragshöhe sind die Leistungen der Versicherer. Es lässt sich abschließend nicht pauschal beantworten, welcher Anbieter der beste für einen ist. Auf der sicheren Seite ist man wie immer, wenn man die verschiedenen Versicherungen vergleicht und sich idealerweise Zeit für Beratungsgespräche / Informationsgespräche bei diversen Versicherungen nimmt.

Ein Gedanke zu „Rechtsschutzversicherung: Nachhaltiger Schutz oder überflüssige Investition?

  • 1. Dezember 2017 um 15:15
    Permalink

    Wer Selbstständige ist, sollte sich auf jeden Fall eine Rechtsschutzversicherung zulegen, denn es gibt keine Firma, die nicht mal Probleme mit Kunden oder Lieferanten hatte und somit kann man sicher sein, dass man in Notfall einen Ansprechpartner hat.

    Aber auch für private Personen und Arbeitnehmer macht eine Rechtsschutzversicherung Sinn, insbesondere da Rechtsschutzversicherung bezahlbar sind und auch günstig zu haben sind.

    Antwort

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