Mehrwertsteuersenkung – in wie weit profitiert der Verbraucher tatsächlich?

Es ist vollbracht. Seit dem 1. Juli diesen Jahres wurde die Mehrwertsteuer gesenkt. Zwar zunächst nur befristet, doch immerhin ein Schritt in die richtige Richtung? Es handelt sich um eine Senkung von drei Prozent, also von 19 auf 16 Prozent. Ein kleiner Tropfen auf heißem Stein, oder doch eher eine lukrative Chance hier und das bei Schnäppchen und beim Shoppen tüchtig zuzulangen? Das als Teil des durch die Coronakrise bedingten Flaute Ankurbelungskonzept hiesiger Konjunktur, soll die Kassen der Einzelhändler und Unternehmer wieder füllen, die Wirtschaft nach der Krise wieder auf Trab halten.

Doch was ist dran, an der Senkung und inwieweit kann der Verbraucher tatsächlich am Ende davon profitieren?

Was kommt beim Endverbraucher an?

Sicherlich ist in erster Linie der Weg das Ziel und dies trifft auch bei der Senkung der Mehrwertsteuer auf dem ersten Blick zu. Skeptiker allerdings sind der Auffassung, dass die Senkung von drei Prozent. sich zwar auf die Preise je nach Höhe deutlich auswirken kann, doch sie sehen da eher keinen Vorteil. Denn ob das Ganze letztlich wirklich beim Endverbraucher ankommt, ist fraglich. Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass clevere Händler ihre Preise nicht zwingend anpassen müssen. Somit ergibt sich zwangsläufig die Frage: Wer profitiert von der Senkung oder nicht, die Händler oder Kunden?

Bei großen Anschaffungen deutlich

Der Steuervorteil der Senkung lohnt sich beim Kunden nur, wenn es sich um große Anschaffungen handelt. Beispielsweise in der Autoindustrie. Hier könnten sich das Ganze lohnen. Denn so kann ein Auto bei Neukauf beispielsweise im Preis von etwa durchschnittlich 30.000 Euro dann auf rund 29 234 Euro sinken. Eine steuerliche Ersparnis also von über 750 Euro. Beim Tanken an der Zapfsäule könnte es dann so aussehen, dass bei einer Tankfüllung von 60 Euro dann etwa 1,50 eingespart werden. Oder auch eine kleine Küche für 4.000 Euro würde am Ende dem Verbraucher dann nur noch 3.899 Euro kosten, also eine Ersparnis von rund 100 Euro. Fakt ist, das sich der Steuervorteil tatsächlich nur bei großen Anschaffungen zeigt, denn beim Kauf eines Artikels für drei Euro würden nur 0,08 Euro eingespart. Also so gut wie null.

Geringer Vorteil bei Lebensmittel

Da sich die Mehrwertsteuer grundsätzlich auf den Nettopreis auswirkt ist die Senkung bei genauer Berechnung nur über 2,52 Prozent. Als Beispiels würde dann eine Kaffeemaschine für den Nettopreis über 100 Euro kosten, ohne Steuer, steht auf dem Preisschild mit 19 Prozent Mehrwertsteuer schlussendlich im Laden 119 Euro. Da die Mehrwertsteuer nun um drei Prozent gesenkt wurde währen das dann 116 Euro, da nun 16 Prozent Mehrwertsteuer aktuell. Eine Ersparnis von drei Euro summa summarum. Beim preis von 119 Euro und der drei Prozent Anzug währen das aber dann 3,57 Euro Ersparnis. Bei Lebensmitteln sieht es noch gravierender aus. Der aktuelle Steuersatz von 7 Prozent wird dann nur um zwei Prozent, also auf 5 Prozent sinken. Somit ergibt sich eine Ersparnis bei einem Einkauf von 60 Euro beispielsweise von nur 1,12 Euro.

Hoher Kostenaufwand

Schon jetzt, nach wenigen Tagen der Einführung der Senkung, beklagen sich Handelsverbände, dass allein die neue Auszeichnung der vielen Preise aller Artikel und auch die Umstellungen der Kassensysteme einen enormen Kostenaufwand bedeute. Im Gegenzug erklärte das Bundeswirtschaftsministerium, dass nicht alle Artikel diesbezüglich ausgezeichnet werden müssten oder die Preise an den Regalen. Sondern lediglich müsse es ausreichen, wenn am Ende an der Kasse selbst reduziert wird.

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